Wertewandel – Beständigkeit im Wandel

Werteorientierung im Wertewandel

Vor ein paar Tagen war ich eingeladen, bei der Sommerakademie der RAG, zum Thema „Werteorientierung in der Wirtschaft“ zu sprechen. Die RAG Stiftung ist die Nachfolgerin der Ruhrkohle AG mit der Aufgabe, diese nach dem Ende des Steinkohlebergbaus abzuwickeln und die Ewigkeitskosten zu finanzieren. Darunter versteht man die langfristigen geologischen Folgen des Kohleabbaus.

Es geht um die sog. Bergschäden und die Wasserwirtschaft. Ein Bergschaden ist ein durch bergbauliche Aktivitäten zumeist an Bauwerken und Grundeigentum verursachter Schaden. Da die aufgegebenen Schächte und Stollen mit Wasser volllaufen, ist wasserwirtschaftliches Handeln notwendig, damit die Landschaft nicht auf Dauer versumpft. Die Mitarbeiterzahl wird sich von 170.000 im Jahr 1972, derzeitigen 7.700 auf schließlich 466 verringern. Ein einmaliger Vorgang in der deutschen Wirtschaftsgeschichte: ein planvoller Rückbau eines Unternehmens.

Unter den verbleibenden knapp fünfhundert Mitarbeitern werden nur mehr wenige ehemalige Bergleute sein. Die jüngeren Neuzugänge interessieren sich vor allem aus den Gründen der ökologischen Neuorientierung für die Arbeit der RAG Stiftung.

 

Traditionelle Werte im neuen Aufgabenumfeld

Das Management der RAG macht sich nun Gedanken wie die traditionellen Werte des Bergbaus im neuen Aufgabenfeld weitergelebt werden können oder ob man sich – horribile dictu – davon verabschieden müsse. Auf einer Stele im Garten des unternehmenseigenen Seminarhauses der RAG in Oberhausen haben die Mitarbeiter des Trainingszentrums dreizehn Werte dargestellt, die für sie und damit für den spirit der RAG wichtig sind:

  • Zuversicht
  • Ehrlichkeit
  • Vertrauen
  • Verantwortung
  • Verlässlichkeit
  • Solidarität
  • Respekt
  • voller Einsatz
  • Mur zum Neuen
  • Offenheit
  • Toleranz
  • Zusammenhalt
  • Menschlichkeit.

Bei der Diskussion nach meinem Vortrag kristallisierte sich vor allem der Wert Solidarität als Spezifikum der Bergleute heraus.

 

Der Wert Solidarität im Wandel

Was könnte man unter veränderten Verhältnissen darunter verstehen?

„Füreinander einstehen“

… war meine spontane Antwort auf die Frage eines Teilnehmers. Gerade auch im Verbund mit den Werten Zusammenhalt und Menschlichkeit sollte Solidarität lebendig bleiben.
Man spürte die prägende Unternehmenskultur am Umgang der anwesenden. von der Arbeit unter Tage geprägten Führungskräfte und der Mitarbeiter des Tagungshauses miteinander.

 

Für einen Bayern, der sein „Grüß Gott“ als Gruß gewohnt ist, hat sich diese Kultur am deutlichsten im gegenseitigen „Glückauf“ manifestiert.

Wertewandel –Beständigkeit im Wandel

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