Flüchtlinge

Zu den ersten Gründen für die Entstehung von Religion zählen die modernen Verhaltensforscher den Umgang mit Fremden. Alle Religionen haben bestimmte Vorstellungen vom Umgang mit anderen Menschen, besonders mit denen, die nicht zum unmittelbaren Familien- und Freundeskreis des einzelnen gehören. Das Christentum, also die im politisch verfassten Europa vorherrschende Religion formulierte das Gebot der Gottes- Selbst- und Nächstenliebe und überformt es dann nochmals durch die Anweisung des Evangeliums, ausdrücklich sogar die Feinde zu lieben. Man muss sie nicht mögen, aber sie lieben, wie es ein spiritueller Lehrer formulierte. Das heißt, sie grundsätzlich in ihrer Andersheit annehmen und sein lassen. Ganz konkret heißt das im Umgang mit den Flüchtlingen, christlich, also menschlich mit ihnen verfahren. Es ist sicher schwierig, nicht die falschen Signale zu senden und zu vielen falsche Hoffnung auf Aufnahme in den Wohlfahrtsstaaten des Nordens und Westens zu machen. Aber auf keinen Fall geht es, Fischer zu bestrafen und ihnen die Berufslizenz zu entziehen, wenn sie Menschen im Überlebenskampf aus dem Mittelmeer ziehen. Gott sei Dank funktioniert bei denen meist noch das spontane Gefühl der Barmherzigkeit, das ja nichts anderes ist als ein Ethos der Menschlichkeit. Der Mensch soll dem Menschen ein Mensch und nicht ein Wolf sein! Mit der Beherzigung dieses Mottos zeigen wir, dass es eine Entwicklung der Menschheit gibt von den Naturvölkern, wo jeder Fremde eine Bedrohung darstellt, zu unseren modernen Gesellschaften, wo wir Fremde eigentlich als Bereicherung einschätzen und als Gäste behandeln sollten. Das entbindet uns nicht von der alten Forderung der Entwicklungspolitik, dafür zu sorgen, dass die Menschen in ihrer Heimat  ein lebenswertes Leben führen können. Das wiederum setzt eine weitere christliche Haltung voraus, nämlich jene, den Wohlstand teilen zu wollen. Das gebe Gott!

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