Agilität • Ein Beitrag von Florian Rustler

Agilität ist ein Schlagwort, das seit einigen Jahren in Mode ist. Dabei gibt es unterschiedliche Vorstellungen, was Agilität eigentlich bedeutet und wie Organisationen vorgehen sollten, um agiler zu werden.

Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation, sich schnell und effektiv an sich verändernde Umstände anzupassen.

Notwendig wird Agilität nun deshalb, weil die Wirtschaft sich – nicht zuletzt auch bedingt durch die Digitalisierung – in einem Zustand von erhöhter, Dynamik, Veränderung und Ungewissheit befindet. Dadurch, dass die Rahmenbedingungen weniger stabil sind, ist langfristige Planbarkeit schwer möglich und Unternehmen müssen sich schneller an Veränderungen anpassen. Ein Extrembeispiel einer solchen Situation ist die Corona-Krise. Diese Extremsituation führt auch dazu, dass Unternehmen agil werden, allerdings dadurch, weil alles andere stehen und liegen gelassen werden musste und man sich nur auf die Krise fokussiert. Das ist Krisenmodus und ist nicht dauerhaft aufrecht zu erhalten. Ein wirklich agiles Unternehmen schafft es, fast ähnlich schnell wie im Krisenmodus auf Veränderungen zu reagieren, ohne dass es dabei im Krisenmodus wäre. Es ist agil im laufenden Betrieb.

Damit Unternehmen im obigen Sinne agil werden können, müssen sie vier Aspekte der Organisation betrachten und verändern. Ich spreche dabei von vier Räumen einer Organisation.

  • Im operativen Raum geht es um Prozesse, Innovation und die tägliche Wertschöpfung.
  • Der strukturelle Raum betrachtet die Strukturen der Organisation, die Verteilung von Autorität und die Art und Weise der Entscheidungsfindung.
  • Der zwischenmenschliche Raum legt den Fokus auf die Koordination der Zusammenarbeit und der Kommunikation der Menschen untereinander.
  • Der individuelle Raum beschäftigt sich mit der Haltung und der persönlichen Motivation der Menschen im Unternehmen.

Aus meiner Erfahrung konzentrieren sich die meisten Organisation vor allem auf den operativen Raum und versuchen sich mit Frameworks der Produktentwicklung wie Scrum zu behelfen. Um Agilität einer Organisation oder auch nur Teilen einer Organisation wirklich zu ermöglichen, müssen jedoch alle vier Räume adressiert werden, weil diese sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind.

Eine agile Organisation wird dabei immer mit Elementen der Selbstorganisation arbeiten.

Selbstorganisation bedeutet, dass ein Team und eine Einheit in der Organisation seine Arbeit in einem definierten Rahmen eigenständig und ohne Einfluss von außen organisieren kann und entsprechende Entscheidungen treffen kann.

Um als Organisationen agiler zu werden, empfehlen wir selbst ein agiles Vorgehen: In kleinen Experimenten, die in der Realität der Organisation möglich sind, führen wir schrittweise Veränderungen ein und lernen aus den Ergebnissen. So entwickeln wir in kleinen Schritten einen funktionierenden Weg für die jeweilige Organisation.

 

Florian Rustler, 3. April 2020
(aus dem Netzwerk: Anselm Bilgri & Partner)

Anselm Bilgri Kolumne – Agilität Frank Rustler

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